Basketball-Weltmeister Johannes Thiemann (30) war der Reisestress nicht anzumerken, als er am Mittwoch das Silberne Lorbeerblatt vom Bundespräsidenten entgegennahm.
Dabei war der Berliner erst kurz zuvor wieder in der Hauptstadt gelandet.
„Ich hatte eine medizinische Untersuchung“, erzählte Thiemann danach im Gespräch mit BILD. Und der Medizin-Check war nicht gerade um die Ecke, sondern bei seinem neuen Arbeitgeber in Japan. Denn Thiemann wechselt zu den Gunma Crane Thunders in die japanische B-League.
„Das Training mit der Nationalmannschaft habe ich am Morgen noch wegen des Medizin-Checks verpasst“, so der Nationalspieler. Zum Termin beim Bundespräsidenten im Schloss Bellevue war er aber wieder rechtzeitig zurück.
Doch warum Japan? Warum nicht ein Team in der Euroleague? Angebote gab es genug.
Thiemann: „Ich habe mit mehreren Euroleague-Teams gesprochen, natürlich auch mit Alba. Aber das Angebot aus Japan war ein sehr gutes. Und da habe ich mir gedacht: warum nicht?“
Nicht ganz unwichtig bei der Entscheidung war auch die Tatsache, dass die erste und zweite Runde der letztjährigen Weltmeisterschaft in Japan gespielt wurde. Mehr als zwei Wochen verbrachte Thiemann in Okinawa, auch seine Frau Marie war damals mit dabei.
„Wenn wir die Zeit dort nicht verbracht hätten, hätte ich auch keinen Anhaltspunkt gehabt“, erklärt der Nationalspieler. „Dann wäre das vielleicht auch gar kein Thema gewesen. Aber ich war sehr angetan von der Kultur, weiß jetzt ungefähr, worauf ich mich einlasse.“
Zwei-Jahres-Vertrag für Thiemann bei den Gunma Crane Thunders
Thiemann bestätigte, dass er für zwei Jahre bei den Gunma Crane Thunders unterschrieben hat. Und was kommt danach? „Keine Ahnung“, sagt Thiemann ehrlich. „Das ist jetzt erst mal alles ganz frisch, ich habe noch kein Spiel da gemacht. Aber ich freue mich sehr auf die Herausforderung.“
Den Medizincheck in Japan hat er bestanden, obwohl Thiemann zuletzt angeschlagen mit Patellasehnen-Problemen durch die Playoffs gehumpelt war.
„Mir geht es besser, ich bin sehr optimistisch. Ob ich Freitag spielen kann, hängt am Trainer. Aber ich fühle mich gut. Es ist ein realistisches Ziel“, hofft Thiemann. „Ich rechne es Gordi hoch an, dass er mich nicht unter Druck gesetzt hat, ich nicht zu früh wieder anfangen musste und alles auskurieren konnte. Jetzt fühle ich mich gut.“
Auch wenn er sich Freitag im Länderspiel gegen Japan von seinem Berliner Publikum verabschieden will – eine Verbindung in die Hauptstadt bleibt bestehen. Thiemann: „Ich behalte meine Wohnung hier. Berlin wird meine Heimat bleiben.“
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